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18 Dinge, die du über Bob Dylans Songs wissen solltest, um richtig abzugehen

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18 Dinge, die du über Bob Dylans Songs wissen solltest, um richtig abzugehen

18 Dinge, die du über Bob Dylans Songs wissen solltest, um richtig abzugehen

Kaum ein Musiker hat die Popmusik so sehr geprägt wie Bob Dylan. Er hat viele große Hits geschrieben, aber die größten Verkaufserfolge hatten andere mit seinen Songs: Jimi Hendrix mit “All along the Watchtower”, Guns ‘n’ Roses mit “Knocking on Heaven’s Door” oder UB40 mit “I’ll Be Your Baby Tonight” … die Liste ist lang. Doch der näselnde Barde, seit 2016 Literaturnobelpreisträger und schon lange “lebende Legende”, spaltet auch die Gemüter.

Was viele nicht wissen: Religion war stets eines von Bob Dylan’s Lieblingsthemen. Und hier geht’s richtig zur Sache. Als gebürtiger Jude kennt er nicht nur die jüdischen Schriften außerordentlich gut, auch in der christlichen Bibel kennt er sich bestens aus. Denn der Glaube ist für “His Bobness”, wie du gleich sehen wirst, eine sehr persönliche Angelegenheit.

1. In My Time Of Dyin’

Schon als junger Hüpfer war Dylan an spirituellen Themen interessiert. Das beweist diese Coverversion des Gospelsongs “In my Time of Dyin’, die er mit 21 Jahren für sein erstes Album aufnahm.

“Lord, in my time of dying don’t want nobody to cry
All I want you to do is take me when I die
Well, well, well, so I can die easy
Well, well, well
Well, well, well, so I can die easy
Jesus gonna make up, Jesus gonna make up
Jesus gonna make up my dying bed”

“Herr, in meinen letzten Stunden will ich nicht dass jemand weint
Ich will nur, dass du mich aufnimmst, wenn ich sterbe.
So dass ich beruhigt sterben kann.
Jesus wird mir mein Sterbebett zurechtmachen.”

 

 

2. When the Ship Comes in

 

Dylan wurde sozusagen als “linker Protestsänger” bekannt. Seine frühen Songs waren geprägt von Entrüstung und Wut über die vielen Heucheleien und Ungerechtigkeiten, die er in der Gesellschaft sah. Oft nutzte er biblische Motive, um seinem Ärger Luft zu machen.

Then they’ll raise their hands
Sayin’ we’ll meet all your demands
But we’ll shout from the bow your days are numbered
And like Pharaoh’s tribe
They’ll be drowned in the tide
And like Goliath, they’ll be conquered

Dann werden sie ihre Hände erheben
Sagen “Wir machen das, was ihr sagt”
Aber wir werden vom Bug aus rufen “Eure Tage sind gezählt!”
Und wie das Volk des Pharao
Werden sie in den Fluten ertrinken
Und wie Goliath werden sie besiegt.

 

3. I Dreamed I Saw St. Augustine

Auch christliche Mystiker wie Augustinus von Loyola haben ihren Platz in Dylan’s Songwelt: In diesem Song tritt dieser als mahnende Traumfigur auf, die die mächtigen der Welt aufruft, daran zu denken, dass sie nicht allein sind.

No martyr is among ye now
Whom you can call your own
So go on your way accordingly
But know you’re not alone”

“Unter euch ist kein Märtyrer, den Ihr euer Eigen nennen könntet
Also geht eures Weges, aber wisst, dass Ihr nicht allein seid.”

 

4. Señor (Tales of Yankee Power)

In diesem etwas kryptischen Song spricht Dylan mit einem unbekannten. Könnte hiermit Gott, der Herr – “El Señor” – gemeint sein? Jesus von Nazaret stieß im Tempel die Tische um, als und schrie: “Macht das Haus meines Vaters nicht zu einem Kaufhaus!‘“ Tische umwerfen, das ist wohl ganz in Dylan’s Sinne: Worauf warten wir noch?! Lass uns endlich loslegen.

Señor, señor, you know their hearts is as hard as leather
Well, give me a minute, let me get it together
I just gotta pick myself up off the floor
I’m ready when you are, señor
Señor, señor, let’s disconnect these cables
Overturn these tables
This place don’t make sense to me no more
Can you tell me what we’re waiting for, señor?

Señor, señor, du weißt, dass ihre Herzen hart wie Leder sind
Gib mir nur einen Moment, ich muss mich erst sammeln, mich vom Boden aufheben.
Ich bin bereit, wenn du es bist, señor.
Señor, señor, lass uns diese Kabel herausziehen, und diese Tische umwerfen.
Dieser Ort macht keinen Sinn für mich mehr. Kannst du mir sagen, worauf wir noch warten, señor?

 

5. Gotta Serve Somebody

Ende der siebziger Jahre kam ein dramatischer Wandel in Dylan’s leben. Der gebürtige Jude wurde zum wiedergeborenen Christ. Er schloß sich der christlichen Vineyard-Gemeinde an, und wurde zum singenden Wanderprediger. Frei nach dem neuen Testament sang er: Irgendjemand musst du dienen – entweder dem Teufel oder dem Herrn.

“You might be a rock ’n’ roll addict prancing on the stage
You might have drugs at your command, women in a cage
You may be a businessman or some high-degree thief
They may call you Doctor or they may call you Chief
But you’re gonna have to serve somebody, yes indeed
You’re gonna have to serve somebody
Well, it may be the devil or it may be the Lord
But you’re gonna have to serve somebody”

Vielleicht bist du süchtig nach Rock’n’Roll, und tanzt auf der Bühne
Vielleicht hast du immer Drogen zur Hand, und hältst dir Frauen im Käfig
Vielleicht bist du Geschäftsmann, oder ein Meisterdieb
Vielleicht nennen Sie dich “Doktor”, vielleicht nennen sie dich “Chief”
Aber irgendjemand wirst du dienen müssen, ja in der Tat
Vielleicht ist es der Teufel, oder vielleicht der Herr
Aber irgendjemandem wirst du dienen müssen

 

6. I Believe in You

“I believe in you” ist das bewegende Gebet eines Menschen, der das Gefühl hat, alle Welt sei nun gegen ihn, weil er an Jesus Christus glaubt. In der Tat wurde Dylan nun von vielen seiner Fans verhöhnt, weil er sich sogar weigerte, seine alten “unchristlichen Songs” bei Konzerten zu singen und stattdessen lange Predigten zwischen seinen neuen Gospelsongs hielt.

Don’t let me drift too far
Keep me where you are
Where I will always be renewed
And that which you’ve given me today
Is worth more than I could pay
And no matter what they say
I believe in you

Lass mich nicht zu weit abschweifen
Behalte mich dort, wo du bist
Wo ich immer wieder erneuert werde
Und das, was du mir heute gegeben hast
Ist mehr wert, als ich je zahlen könnte
Und egal was sie auch sagen
Ich Glaube an dich

 

7. When He Returns

Hier widmet sich Dylan nochmal der Apokalypse. Er ist sich sicher: nur Gott selbst kann diese kaputte Welt in Ordnung bringen, in der unter uns Menschen Stolz, Furcht und Vorurteil regieren.
How long can I stay drunk on fear out in the wilderness?
Can I cast it aside, all this loyalty and this pride?
Will I ever learn that there’ll be no peace, that the war won’t cease
Until He returns?

Wie lange kann ich noch, betrunken vor Furcht, in der Wildnis bleiben?
Kann ich es beiseite legen, all diese Loyalität und diesen Stolz
Werde ich jemals lernen, dass es keinen Frieden geben wird, dass der Krieg niemals aufhören wird
Bis er zurückkommt?

 

8. Saved

Ein stampfender Gospel-Beat untermauert die einfache und eindeutige Botschaft dieses Liedes: Gerettet durch das Blut des Lammes.
Not by works
But by faith in Him who called
For so long I’ve been hindered
For so long I’ve been stalled
I’ve been saved
By the blood of the lamb

Nicht durch Werke
Sondern durch Glauben an den, der mich rief
So lange wurde ich gehindert,
So lange wurde ich aufgehalten
Ich bin gerettet
durch das Blut des Lammes

 

9. Saving Grace

In “Saving Grace” reflektiert Dylan sein bisheriges Leben und feiert seinen neu gefundenen Lebenssinn. “Habt ihr schon gehört? Bob Dylan ist Christ geworden!” Evangelikale Christen freuten sich, dass er nun “einer von ihnen” war und unbeschämt den christlichen Glauben verkündete. Andere wünschten sich aber die Subtilität früherer Zeiten zurück.
Well, the death of life, then come the resurrection
Wherever I am welcome is where I’ll be
I put all my confidence in Him, my sole protection
Is the saving grace that’s over me

Nach dem Tod kommt die Auferstehung
Wo auch immer ich willkommen bin, dort werde ich sein
Ich setze all mein Vertrauen in Ihn, mein einziger Schutz
Ist die rettende Gnade, die über mir ist

 

10. Every Grain of Sand

“Every Grain of Sand” hat viele Bewunderer. Viele zählen dieses Lied mit seinen biblischen Motiven und mystischen Anklängen zu Dylan’s stärksten Kompositionen, das stilistisch an seine frühen Werke anknüpft.
Don’t have the inclination to look back on any mistake
Like Cain, I now behold this chain of events that I must break
In the fury of the moment I can see the Master’s hand
In every leaf that trembles, in every grain of sand

Ich hab nicht die Neigung, auf irgendwelche Fehler zurückzublicken
Wie Kain schaue ich nun auf diese Kette von Ereignissen, die ich zerbrechen muss
In der Raserei dieses Augenblicks kann ich die Hand des Meisters sehen
In jedem Blatt, das erzittert, in jedem Sandkorn

 

11. Jokerman

 

Bob Dylan ließ sich nicht gerne in eine Schublade stecken “Selbst Jesus hat nur drei Jahre gepredigt!” verkündete er, und legte ein Album vor, das er “Infidels” (“Ungläubige”) nannte. “Jokerman”, mit seinen leichten Reggae-Einflüssen, zeichnet das düstere Bild einer gefährlichen Welt, in der Jäger und Prediger um die Schwachen und Kranken wetteifern. Ein wahres Fest für Hobby-Exegeten!

Well, the rifleman’s stalking the sick and the lame
Preacherman seeks the same, who’ll get there first is uncertain
Nightsticks and water cannons, tear gas, padlocks
Molotov cocktails and rocks behind every curtain
False-hearted judges dying in the webs that they spin
Only a matter of time ’til night comes steppin’ in

Der Schütze jagt die kranken und lahmen,
Der Prediger sucht dieselben, wer sie zuerst findet, das ist unsicher
Knüppel, Wasserwerfer, Tränengas, Vorhängeschlösser
Molotov-Cocktails und Steine hinter jedem Vorhang
Falschherzige Richter sterben in den Netzen, die sie spinnen
Nur eine Frage der Zeit, bis die Nacht herein schreitet

 

12. Man of Peace

“Man of Peace” schlägt auch in die düster-apokalyptische Kerbe: Wer sich nicht in acht nimmt, geht vielleicht dem Teufel selbst auf den Leim. Denn der verkleidet sich manchmal als Mann des Friedens. Die Johannesoffenbarung lässt grüßen.

Well, he catch you when you’re hoping for a glimpse of the sun
Catch you when your troubles feel like they weigh a ton
He could be standing next to you
The person that you’d notice least
I hear that sometimes Satan comes as a man of peace

Er fängt dich, wenn du auf einen Blick auf die Sonne hoffst
Fängt dich, wenn deine Probleme sich tonnenschwer anfühlen
Er könnte neben dir stehen
Die Person, die du am wenigsten bemerkst
Ich höre, manchmal kommt Satan als ein Mann des Friedens

 

13. Something’s Burning, Baby

Da riecht doch was verbrannt! Oder so ähnlich. Mit Jesus-Zitaten, eingebettet in bombastischen Achtziger-Jahre-Sound klingt dieses Stück wie ein Aufruf zur Buße. Tu Buße, Baby.

We’ve reached the edge of the road, baby, where the pasture begins
Where charity is supposed to cover up a multitude of sins
But where do you live, baby, and where is the light?
Why are your eyes just staring off in the night?
I can feel it in the night when I think of you
I can feel it in the light and it’s got to be true
You can’t live by bread alone, you won’t be satisfied
You can’t roll away the stone if your hands are tied

Du hast das Ende der Straße erreicht, wo die Weide beginnt
Wo Nächstenliebe eine Vielzahl von Sünden bedecken sollte
Aber wo lebst du, Baby, und wo ist das Licht?
Wieso starren deine Augen nur ziellos in die Nacht hinaus?
Ich kann es nachts fühlen, wenn ich an dich denke
Ich kann es im Licht fühlen, und es muss einfach wahr sein
Du kannst nicht vom Brot alleine leben, das wird dich nicht zufriedenstellen
Du kannst den Stein nicht wegrollen, wenn deine Hände gebunden sind.

 

14. Death is not the End

Dieser simpel gestrickte kleine Song will trotz Verzweiflung und Resignation Hoffnung machen, auf ein Weiterleben nach dem Tode. Der Seelenruhige, fast liebliche Vortragsstil ist für Bob Dylan eher ungewöhnlich. Aber es funktioniert irgendwie, trotz brennendem Menschenfleisch.

For the tree of life is growing
Where the spirit never dies
And the bright light of salvation
Shines in dark and empty skies
When the cities are on fire
With the burning flesh of men
Just remember that death is not the end

Der Baum des Lebens wächst
Wo der Geist niemals stirbt
Und das helle Licht der Erlösung
Scheint in dunklen, leeren Himmeln
Wenn die Städte entflammt sind
Mit dem brennenden Fleisch von Menschen
Denk daran, der Tod ist nicht das Ende

 

15. Ring Them Bells

 

“Ring them Bells” erinnert irgendwie an die vielen Klagepsalmen in der Bibel, wo Verzweiflung und Verlorenheit und Schmerz in den Vordergrund treten. Aus fast jeder Zeile hört man den Schmerz über eine Welt heraus, die ganz und gar nicht in Ordnung ist: Armut, Machtmißbrauch, Blindheit, Taubheit .. die Zeit verrinnt und die Sonne geht unter. Und immer wieder der Aufruf, die Kirchenglocken läuten zu lassen.

Ring them bells Sweet Martha
For the poor man’s son
Ring them bells so the world will know
That God is one
Oh the shepherd is asleep
Where the willows weep
And the mountains are filled
With lost sheep

Läute die Glocken, süße Martha
Für den Sohn des armen Mannes
Läute die Glocken, so dass die Welt erkennt
Dass Gott eins ist
Oh, der Hirte schläft
Wo die Weidenbäume weinen
Und die Berge sind gefüllt
Mit verlorenen Schafen

 

16. Shooting Star

“Ich hab’ eine Sternschnuppe gesehen, und an dich gedacht.” Der nächtliche Sternenhimmel macht so manchen nachdenklich. Und bei Bob Dylan kommt so manches Liebeslied nicht ohne eine Prise Apokalypse aus. An uns vorbei rollen nämlich die Feuerwehrtrucks aus der Hölle und wir haben noch eine letzte Gelegenheit, die Bergpredigt zu hören. Im Radio.

Listen to the engine, listen to the bell
As the last fire truck from hell
Goes rolling by
All good people are praying
It’s the last temptation, the last account
The last time you might hear the sermon on the mount
The last radio is playing

Hör auf den Motor, hör auf die Glocke
Während das letzte Feuerwehrauto aus der Hölle
vorbei rollt
Alle guten Menschen sind am beten
Es ist die letzte Versuchung, der letzte Bericht
Das letzte Mal, dass man vielleicht die Bergpredigt hören kann
Und das letzte Radio spielt

 

17. Ain’t Talkin’

“Ain’t Talkin’” ist eine wunderschöne 8 Minuten-Ballade, wie sie nur Dylan schreiben kann. Voller Wehmut, Weltschmerz, Selbstzweifel und Mystik. Der Bezug auf die ”Mutter” hat sogar katholische Anklänge.
They say prayer has the power to help
So pray from the mother
In the human heart an evil spirit can dwell
I’m trying to love my neighbor and do good unto others
But oh, mother, things ain’t going well

Man sagt, Gebet hat die Kraft zu helfen
Also bete von der Mutter
Im menschlichen Herzen kann ein böser Geist wohnen
Ich versuche meinen Nächsten zu lieben und Anderen Gutes zu Tun
Aber, oh Mutter, es läuft nicht gut

 

18. Pay In Blood

Wenn ich diesen Song höre, bin ich mir nicht so ganz sicher, ob es um Rachegelüste und Morddrohungen geht, oder um Selbstzweifel… oder um den Sühnetod und die Vergebung Jesu. Vielleicht von allem ein bisschen?

Low cards are what I’ve got
But I’ll play this hand whether I like it or not
I’m sworn to uphold the laws of God
You could put me out in front of a firing squad
I’ve been out and around with the rising men
Just like you my handsome friend
My head’s so hard, must be made of stone
I pay in blood, but not my own

Ich hab schlechte Karten
aber ich spiele diese Hand, ob ich es mag oder nicht
Ich habe geschworen, die Gesetze Gottes zu halten
Du könntest mich vor ein Erschießungskommando stellen
Ich habe mich mit den aufstrebenden Männern herumgetrieben
So wie du, mein/e gutaussehende(r) Freund/in
Mein Kopf ist so hart, muss wohl aus Stein gemacht sein
Ich zahle in Blut, aber nicht mit meinem eigenen

 

Hier gibt es nochmal die ganze Liste als Playlist für dich, zum Anhören auf Spotify:

 

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