Was du noch nicht über "Herr der Ringe" wusstest. Aber wissen solltest.
Ok, und ein paar Fun Facts!
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Herr der Ringe ist einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Warum? Na ja, weil es ein sehr guter Film ist. Aber vor allem, weil die Geschichte von J.R.R. Tolkien zeitlos, tiefgründig und unterhaltsam ist. Vielleicht hat Amazon deshalb jetzt beschlossen, Herr der Ringe nochmal als Serie aufzulegen. Bis dahin erfährst du hier, was du für dein Leben aus der Geschichte mitnehmen kannst.
1. Wir können uns die Welt nicht aussuchen, in die wir geboren werden
Die “Herr der Ringe”-Welt, Mittelerde genannt, ist eine wunderschöne Welt. Fantastische Landschaften (nach den Dreharbeiten gab es einen Tourismus-Boom in Neuseeland, wo der Film gedreht wurde), viele Abenteuer und spannende Gestalten. Aber eben auch: Gefahren, Schrecken und Böses.
In einem Ring konzentriert sich die Macht des Bösen: Sauron, so etwas wie Satan in der Bibel, ließ ihn schmieden, um die Welt zu beherrschen. Doch er ging ihm verloren und schlug daraufhin jeden seiner Besitzer in seinen Bann. Um die Macht des Rings – und Saurons – zu brechen, muss er dort vernichtet werden, wo er geschmiedet wurde: im Schicksalsberg Orodruin. Doch als Frodo und seine Freunde genau das versuchen, gehen die Kämpfe erst richtig los! Und die Lehre daraus? Wir können uns die Welt nicht aussuchen, in die wir geboren werden. Aber wir können das Beste daraus machen!
2. Es gibt Gut und Böse
Der Autor von “Herr der Ringe”, J.R.R. Tolkien war Professor, Sprachenkenner und Romanautor – aber er hat auch als Soldat das Grauen des Krieges miterlebt. Ab Sommer 1916 nahm er an der der Schlacht an der Somme teil, der blutigsten Schlacht des Ersten Weltkrieges. Seitdem war für den überzeugten Katholiken klar: das Böse ist real. Frieden ist nicht selbstverständlich.
Manch blutige Schlacht in „Herr der Ringe“ ist von seinen Erfahrungen inspiriert. Ringträger Frodo Beutlin steht immer wieder vor der Frage: lässt er sich von der Macht des Böses faszinieren oder bleibt er auf der guten Seite der Macht? Am Ende, das ist die gute Nachricht, hat das Böse keine Chance gegen das Gute. Auch wenn du nicht im Besitz des Rings bist: auch du kannst dich zwischen Gut und Böse entscheiden. Immer wieder. Um am Ende auf der richtigen Seite zu stehen.
3. Mach keinen Scheiß mit Orks
Die Fantasiewelt Mittelerde ist voller lustiger, süßer und merkwürdiger Gestalten. Und dann sind da noch die Orks. Woher sie stammen, wird in den Weiten der Fanforen heiß diskutiert: wurden sie aus verdorbenen Avari gezüchtet, sind sie seelenlose Tiere oder fremdgesteuerte willenlose Wesen ohne eigenes Leben? Fest steht nur: Orks sind erbarmungslose Kampfroboter, denen du nicht begegnen willst.
Und falls doch: nimm die Beine in die Hand. Aber schnell. Wenn du daraus etwas fürs reale Leben lernen willst: es gibt Dinge, vor denen du nur flüchten kannst!
4. Du hast eine Bestimmung, auch wenn du sie spät entdeckst
Frodo Beutlin fällt aus allen Wolken, als der Zauberer Gandalf ihn besucht. Siebzehn Jahre lang hat er im Besitz des Rings gelebt, der jedem seiner Träger unfassbare Macht verleiht. Dann taucht der Zauberer auf und gibt ihm seinen Auftrag: Frodo muss den Ring an den einzigen Ort Mittelerdes bringen, an dem er vernichtet werden kann: dem Ort seiner Herstellung, dem Schicksalsberg Orodruin.
Er zögert, er sträubt sich, er hat Angst. Aber er nimmt seine Bestimmung an und erfüllt sie schließlich.
5. Wenn du den falschen Weg einschlägst, kann das böse enden
Es war einmal ein ganz normaler Hobbit… so könnte die Geschichte von Gollum beginnen, einer der tragischen Figuren im “Herrn der Ringe”. Man könnte auch sagen: er verpasst seine Bestimmung auf ganzer Linie.
Aber von vorne: Gollum war (wahrscheinlich) ein Hobbit namens Smeagol, als er durch Zufall in den Besitz des Rings kam. Immer mehr gerät er in den unwiderstehlichen Bann des Rings, der ihn nach und nach innerlich zerfrisst. Sein äußerer Zerfall spiegelt die Dunkelheit seiner Seele. Wenn wir als Zuschauer ihm begegnen, ist er nur noch ein bemitleidenswertes Wesen, dass von Macht und Gier getrieben wird und die meiste zeit “Mein Schatz, mein Eigen” krächzt. Gollum ist ein Beispiel dafür, dass es nicht egal ist, wem oder was du Dein Leben verschreibst. Denn jede Entscheidung hat Folgen.
6. Vielleicht ist deine Bestimmung viel größer, als du ahnst
Aragorn ist einer der Begleiter Frodos und kommt eher unscheinbar daher. Mit zwanzig Jahren hatte er erfahren, dass er der Nachfahre eines großen Königsgeschlechts ist – es es aber niemandem verraten. Er macht sich erstmal als Soldat einen Namen – und ist ein ziemlich guter Soldat. Erst als der Ring der Macht auftaucht, weiß Aragorn, was zu tun ist. Er schließt sich der Gemeinschaft des Rings an und übernimmt schließlich die Führungsrolle. Nachdem die entscheidende Schlacht gewonnen ist, wird er, was er eigentlich immer war: ein großer König, der seine Macht weise einsetzt.
7. Elben sind älter als Menschen und leben trotzdem länger
Erstmal kommen sie rüber wie Primaballerinas auf LSD, aber sie haben richtig was drauf: Die Elben sind die älteste Rasse in Mittelerde und sterben nie. Praktischerweise werden sie auch nie krank. Selbst wenn sie getötet werden, lebt ihr Geist weiter und wandert in einen neuen Körper. Außerdem sind sie auch noch begabte Künstler und Krieger. Allerdings haben ihre Vorzüge auch Schattenseiten: die bösen Elben, die es auch gibt, sind auch außergewöhnlich brutal, arrogant und eitel. Tja: aus viel Macht folgt eben viel Verantwortung… (Okay, das ist aus Spiderman).
8. Es gibt mehr, als das Auge sehen kann
Was in „Mittelerde“ alltäglich ist, das ist uns zunächst mal ziemlich fremd: sprechende Bäume, mächtige Zauberer und Ringe, mit denen man die Welt beherrschen kann. Und doch steckt eine tiefe Weisheit in der „Herr der Ringe“-Welt: die materielle Welt ist nicht alles. Als Menschen bestehen wir aus Herz, Geist und Seele, die sich nicht nur mit chemischen Prozessen erklären lassen. Und auch zwischen Himmel und Erde gibt es Mächte und Kräfte, die sich der Vernunft entziehen. In der Bibel wird erklärt, wie wir am besten mit diesen Mächten umgehen: indem wir auf den vertrauen, der alle Dinge geschaffen hat und nach seinem Willen fragen.
9. Herr der Ringe lehrt gute Werte
Frodo und seine Gefährten haben eine schier unlösbare Aufgabe: die bunt zusammengewürfelte Truppe aus Zwergen, Hobbits, Elben und Menschen soll den Ring der Macht zum Schicksalsberg Orodruin bringen, um ihn ein für alle Mal dem Zugriff des Ober-Bösewichts Sauron zu entziehen. Die gefährliche Reise wäre zum Scheitern verurteilt, wenn die Freunde nicht bestimmte Werte mit Überzeugung leben: Treue zueinander, Opferbereitschaft und den Willen, Schwächen auszugleichen und Fehler zu vergeben. Es sind zutiefst christliche Werte, die schließlich zum Erfolg führen. Auch Jesus hat gesagt: „Es gibt keine größere Liebe als die, sein Leben für seine Freunde zu geben.“
10. Die Rettung geschieht aus Gnade
Frodo ist ein netter Kerl, der sein Bestes gibt. Und tatsächlich schafft er es, mit Unterstützung seiner Freude, fast bis ans Ziel. Aber dann gibt er doch der unwiderstehlichen Anziehungskraft des Rings statt und droht, dem Bösen zu erliegen. „Der Macht des Bösen in der Welt können leibliche Geschöpfe letztlich nicht widerstehen, auch wenn sie noch so ‘gut’ sind“ schrieb Tolkien an einen Freund. Rettung findet Frodo dann von Außen, indem der Autor selbst eingreift – und den zwielichtigen Gollum mit dem Ring in den Feuerberg stolpern lässt und ihn so vernichtet. Für Tolkien selbst war das ein Symbol für Gott, der von außen eingreift, um uns zu retten. So wie er es in Wirklichkeit durch Jesus getan hat.
11. Und überhaupt: wo ist Gott in dem Ganzen?
Tolkien war gläubiger, katholischer Christ. Aber wo taucht Gott im Herrn der Ringe eigentlich auf? Ein Kritiker sagte, Gott ist „die eine, immer gegenwärtige Person, die niemals abwesend ist und niemals genannt wird“. Im Hintergrund ist seine Präsenz immer zu spüren. Aber Tolkien überlässt es dem Leser, ihn zu entdecken, und begnügt sich mit Andeutungen: „Ich habe mich absichtlich bei allen Anspielungen auf die höchsten Dinge auf Andeutungen beschränkt, die nur der Aufmerksame erkennen kann, oder sie unter unerklärten symbolischen Formen gehalten. Darum kommen Gott und die ‘engelhaften’ Götter, die Herren oder Mächte des Westens, nur an manchen Stellen kurz zum Vorschein, wie in Gandalfs Gespräch mit Frodo: ‘Im Hintergrund war noch etwas Anderes am Werk, das über die Absicht des Ringschöpfers hinausging’. Vielleicht ist das gar nicht so weit weg von unserem Leben: Gott ist nicht immer direkt spürbar, aber doch präsent. Und er hat letztlich alles unter Kontrolle.
12. Auf die Schwachen kommt es an
Die Hobbits sind die kleinsten, niedlichsten und gemütlichsten Wesen auf Mittelerde. Sie lieben es, in ihrer Höhle zu sitzen, zu essen, zu trinken und zu schmauchen und ab und zu mit ihren Nachbarn zu plauschen. Sie sind die unwahrscheinlichsten Kandidaten, um die Welt zu retten. Denn sie können nicht kämpfen, kennen sich in Mittelerde kaum aus und haben keine Lust auf Abenteuer. Trotzdem werden sie auserwählt, den wichtigsten Job zu Ende zu bringen, den es je gab. Das erinnert an manche biblischen Figuren: der alte, hoffnungslose Abraham, der zum Vater vieler Völker wird. Der stotternde Mose, der sein Volk in die Freiheit führt. Und David, der Hirtenjunge, der Goliath besiegt und König wird. Ganz zu schweigen von Jesus, der am Kreuz stirbt, um dann als Weltenherrscher zu regieren. Oder wie es die Bibel sagt: „Gottes Kraft kommt in der Schwachheit zur Vollendung.“
13. Der eine, gute Gefährte macht den Unterschied
Frodo hat auf seiner Reise mehrere Begleiter, die sehr viel für ihn tun. Aber er hat einen wirklich guten Freund, der alles für ihn gibt: Samweis Gamdschie. Eigentlich hatte er sich schon auf ein gemütliches Leben im Auenland eingerichtet, als Gandalf ihn mit Frodo auf die Reise schickt. Er wird für ihn zum best buddy, Leibwächter und guten Gewissen in einem. Und: er ist der Einzige, der mit ihm bis zum bitteren Ende geht, zum Schicksalsberg. Auch aus anderen Geschichten kennen wir diese treuen Begleiter. In “Game of Thrones” wäre Jon Snow wohl nur halb so stark ohne seinen treuen Freund Samwell Tali. Und wie sieht es bei Dir aus: hast du einen Sam? Oder bist du es selbst für jemanden? Beides kann dein Leben bereichern.
14. Es gibt Erlösung
Frodo, die Hauptfigur, findet am Ende seines Wegs Erlösung. Er muss die Bürde des Rings nicht mehr tragen, sondern kann zu seinem friedlichen Leben im Auenland zurückkehren. Auch andere Figuren erleben Erlösung, indem sie ihren Egoismus überwinden und sich in den Dienst für andere und eine höhere Sache stellen. Ihr Mut spiegelt die größte heldenhafte Rettung aller Zeiten wider: durch Christus, der sich selbst erniedrigte und gehorsam wurde bis zum Tod am Kreuz. (Philipper 2,8). Diese Erlösung ist sehr real und sie ist auch heute für jeden zugänglich. Es braucht nicht viel – nur ein kurzes Gebet zu Jesus selbst: „Komm du in mein Leben!“