17 Gründe, warum ZOFF gut für dich ist
Keiner will Konflikte. Die bedeuten Stress und Ärger. Oder? Die ICF-Pastoren Tobias und Frauke Teichen aus München sind seit über zwanzig Jahren verheiratet. Und sie haben immer wieder richtig Krach. Das Krasse: Sie finden das richtig gut. In ihrem Buch „BÄM! Keine Angst vor Konflikten“ schreiben sie, warum auch du keinem Streit aus dem Weg gehen solltest.
1.Streit ist völlig normal
Zunächst mal eine gute Nachricht: Wenn du dich mit deinem Partner, Freunden oder Kollegen immer mal wieder streitest, ist das ganz normal. Es ist kein Zeichen von gestörten Beziehungen – im Gegenteil.
Wer auch immer einen anderen Eindruck erweckt und auf Facebook und Insta nie das verbrannte Essen postet oder seine Krise dokumentiert, lässt mindestens einen Teil der Wahrheit weg. Also: Entspann dich!
2. Eine Beziehungsfalle, die du schon kennst…
Kommt dir folgende Situation vertraut vor? Eine Frau sagt zu ihrem Mann: „Gestern hast du wieder den Müll nicht rausgebracht, und das Treppenhaus ist auch nicht geputzt!“ Er gibt zurück: „Na und? Du hast die Blumen nicht gegossen und die Post liegt auch noch herum!“
Und so kann es endlos weitergehen. Ein Streit wie eine Waage: Jeder versucht immer, noch mehr auf die Seite des anderen zu packen. Wohin das führt? Nirgendwo!
3. …und was du dagegen tun kannst:
Hier ein Erste-Hilfe-Tipp: Sende statt „Du-Botschaften“ (Du bringst den Müll nicht raus) eine „Ich-Botschaft“. Also statt: „Du hast auf der Party nur mit anderen geredet“ lieber: „Ich war auf der Party etwas eifersüchtig. Ich wollte dich nicht im Gespräch stören, aber hätte mir etwas mehr Zuwendung gewünscht.“ Unterschied klar? Beim zweiten Fall geht es darum, wie es dir geht. Du offenbarst deine Gefühle und zeigst dem anderen, welche Auswirkungen sein Verhalten auf dich hat.
4. Und für den absoluten Notfall eine Exit-Strategie
Wenn das „Waage“-Spiel immer weitergeht, kann es irgendwann richtig eskalieren. Vorwurf folgt auf Vorwurf, irgendwann sind die Fronten ganz verhärtet. Notfall-Tipp: Vereinbare ein „Time-Out-Zeichen“ mit deinem Partner.
Wenn du spürst, dass gleich richtig böse Worte fallen, tippe dem anderen zum Beispiel auf die Schulter und sage „Ich glaube ich komme an meine Grenze.“ Dann könnt ihr beide erstmal tief durchatmen und euch sammeln.
5. Eine Geheimformel für Beziehungen
Tobi und Frauke haben eine Formel herausgefunden, wie Beziehungen langfristig funktionieren: Zuwendung + Freiheit = Liebe. Ist keine Mathematik, sondern Erfahrungsweisheit. Nur wenn du für jemanden „All in“ gehst (ihm wirklich Zeit und Zuwendung schenkst), kann eine Beziehung wachsen. Dazu gehört, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen. Gerade in der Ehe kann es dabei helfen, sich ganz bewusst füreinander Zeit zu nehmen. Sich z.B. schick zu machen, auch wenn es ein „ganz normaler“ Abend ist. So zeigst du dem anderen, dass er dir wirklich wichtig ist. Genauso wichtig wie Zuwendung und Zeit ist es, dem anderen Freiraum zu geben und ihn nicht einzuengen und zu kontrollieren. Wenn diese beiden Faktoren stimmen, kann die Liebe richtig aufblühen.
6. Was Gott mit deinen Beziehungen zu tun hat
Ein Beispiel aus dem Film „Cast Away – Verschollen“ mit Tom Hanks. Ein Mann strandet auf einer einsamen Insel und redet schließlich sogar mit einem alten Fußball. Das zeigt, wie sehr wir Menschen Beziehungen brauchen.
Richtig komplett werden wir aber nur, wenn wir auch in Kontakt mit Gott kommen – ihn also quasi als „Dritten im Bunde“ in Beziehungen einladen. Dann hast du eine Quelle für Liebe und Vergebung, die nicht versiegt. In diesem „Beziehungsdreieck“ kann es aber zu folgenden Problemen kommen.
7. Du liegst im „Streit“ mit dir selbst
Selbstvorwürfe, Unzufriedenheit mit deinem Aussehen oder mangelnde Vergebung dir selbst gegenüber: Es kann eine Menge Dinge geben, die dich mit dir selbst im Streit liegen lassen. Gott will das nicht. Er will, dass wir uns genauso lieben wie andere. Achte mal darauf, welche „Selbstgespräche“ du in Gedanken mit dir selbst führst. Machst du dich runter und siehst immer nur das negative? Versuche dann mal bewusst, Gottes Gedanken über dich zu denken und dich selbst mit seinen Augen zu sehen. Und sprich doch mal nett mit dir selber…
8. Was Schildkröten und Gorillas mit Konflikten zu tun haben
Wie wir mit Konflikten umgehen, hängt stark von unserem Persönlichkeitstyp ab. Tobi beschreibt, dass er der „Schildkrötentyp“ ist. Er verkriecht sich unter seinen Panzer, um Konflikten aus dem Weg zu gehen. Dadurch kommt es oft zu keiner offenen Aussprache. Frauke dagegen ist der „Gorillatyp“: Brüllen und Trampeln, bis kein Auge trocken bleibt. Zu erkennen, welcher Typ du bist, ist der erste Schritt, anders mit Konflikten umzugehen. Aber klar: Das braucht Zeit und Geduld. Es gibt übrigens auch noch den Hasen und die Schlange – aber das musst du selbst nachlesen.
9. Back to the roots
Oft gehen heftige Konflikte auf frühe Erfahrungen und Prägungen zurück. Beispiel Geschenke: Tobi war es gewohnt, eher kleine und symbolische Geschenke zu machen – als Geste halt. Er kannte das so aus seiner Familie. Bei Frauke dagegen hatten Präsente einen Riesen-Stellenwert.
Es war in der Familie super wichtig, ein Geschenk sorgfältig auszuwählen und sich viele Gedanken zu machen. Darüber kam es zum Clash! Erst als sie nach und nach darüber redeten, wie unterschiedlich die Prägungen waren, kamen sie einer Lösung näher.
10. Kein Zaubertrick: Der göttliche Tausch
Es gibt eine Geheimwaffe für gelingende Beziehungen. Und ohne die geht es eigentlich kaum: Das Kreuz von Jesus Christus. Wie das funktioniert? Du kannst alles ans Kreuz bringen, was dich bedrückt, belastet und womit du schuldig geworden bist. Jesus nimmt es gerne. Und er gibt dir dafür Vergebung, Frieden und Freiheit.
Ja, es ist wie eine Art „göttliche Waschmaschine“, von der du immer wieder Gebrauch machen kannst. Und auch solltest. Denn wir Menschen sind zähe Brocken. Wir müssen uns von Gott immer wieder neu auf diese Weise auf Vordermann bringen lassen. Die Belohnung: Dadurch werden unsere Beziehungen immer besser.
11. Wie deine Beziehung zu Gott immer tiefer wird
Es klang ja schon an: Die Antenne nach oben ist essentiell, um auch unten auf der Erde harmonische Beziehungen zu führen. Aber es kann eben auch eine Empfangsstörung geben. Das kann zum Beispiel an deinem Gottesbild liegen. Vertraust du nicht ganz der Güte Gottes? Hast du Vorbehalte, dass er dich auf die Schnauze fallen lässt? Oder hältst du ihn für eine Spaßbremse oder einen Tattergreis? Lass dich von der Bibel inspirieren, wie Gott wirklich ist: ein liebender Vater. Nichts toppt eigene Erfahrungen!
12. Werde zum Sprachtalent der Liebe
Vielleicht hast du schon von ihnen gehört, aber das macht nichts: Die fünf Sprachen der Liebe. Dahinter steckt, dass jeder Mensch „Liebessignale“ auf einem unterschiedlichen Kanal empfängt. Die einen brauchen eher Lob und Anerkennung, andere Zweisamkeit, Geschenke, Hilfsbereitschaft oder Zärtlichkeit.
Es lohnt sich zu überlegen, was dein Partner am meisten braucht. Und auch, was dir wichtig ist. Übrigens nicht nur in der Beziehung mit Menschen, sondern auch mit Gott! Was wünschst du dir von ihm am meisten?
13. Setz die geistigen Kopfhörer ab!
Alles ist mühsam – auch die „Beziehungsarbeit“ – wenn dir der Heilige Geist nicht dabei hilft. Er redet leise zu deinem Geist, schubst dich an, gibt dir die richtigen Impulse. Das Problem: Immer dann, wenn wir eigentlich gut zuhören sollten, setzen wir oft geistige Kopfhörer auf und verschwinden unter einer Glocke.
Keine Chance für das „sanfte Flüstern“ des Heiligen Geistes. Deshalb: Setz die Kopfhörer ab und spitz die inneren Ohren!
14. Übernimm Verantwortung – für dich selbst!
Deine Frau gibt keine Ruhe, dein Kumpel nervt, der Kollege will dich einfach nicht verstehen? Alle anderen sind schuld an deinem Elend? Vergiss es! Selbstmitleid und die Opfertour helfen dir nicht weiter. Nie! Du bist für dich und dein Leben verantwortlich und niemand sonst. Das ist vielleicht ganz schön krass, weil es gegen all deine Gewohnheiten geht. Aber wenn du es geschnallt hast, ist es sehr befreiend. Denn wenn du die Verantwortung trägst, hast du auch alles in der Hand, um es zu ändern.
15. Folge Gottes Beziehungsplan
Überlegen wir erstmal, wie Beziehungen in unserer Gesellschaft oft funktionieren: 1) Finde die richtige Person 2) Verliebe dich in sie 3) Wirf all deine Erwartungen und Wünsche auf sie 4) Wenn etwas schiefgeht, starte wieder bei 1). Der göttliche Beziehungsplan geht dagegen so: 1) Werde dir bewusst, wer Gott ist 2) Werde die richtige Person 3) Handle in Liebe 4) Setze all deine Hoffnungen auf Gott 5) Wenn etwas schiefgeht, starte wieder bei 1) Und denk dran: Wir alle fallen auf die Schnauze, immer wieder. Aber Gott ist geduldig – und er gibst uns niemals auf.
16. Stürz dich in Konflikte
Theorie ist ja schön und gut – aber bekanntlich auch ziemlich grau. Deshalb: Stürz dich in Konflikte! Hab keine Angst, welche Folgen es haben könnte, was der Chef/der Mann/die beste Freundin denken könnten. Denn nur, wenn du Konflikte angehst, können sie zum Trittstein werden – sonst sind sie auf jeden Fall ein Stolperstein! Wichtig ist es, das richtige Timing zu erwischen. Und vor allem: Gott immer wieder in Konfliktsituationen einzuladen.
17. Und was bringt mir das Ganze jetzt?
Wenn du Konflikte angehst, statt ihnen auszuweichen, bekommst du unter anderem: Wahrhaftigkeit in Beziehungen. Du lernst die anderen und dich selbst besser kennen. Du erlebst den Liebesfluss Gottes in deinem Leben. Du trägst Verletzungen nicht mit dir herum, sondern genießt Vergebung und Freiheit. Du ehrst deinen Partner und Gott. Und du musst nicht ständig auf dem Richterstuhl sitzen und anderer verurteilen. Denn wir alle haben Fehler. Lass sie uns angehen!