13 Fakten, warum dein Sexleben nicht so ist, wie du es gerne hättest
Achtung lebensverändernd!
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1. Es geht nicht um die reine körperliche Befriedigung
Beim Sex geht es gar nicht wirklich um Sex. Okay, das ist vielleicht etwas plakativ formuliert. Der wahre Kern: körperliche Befriedigung ist letztlich nie die Hauptsache bei intimer Zweisamkeit. Es geht um Vertrautheit, Annahme und Liebe. Klar, am Anfang ist da oft das wilde, leidenschaftliche Begehren. Und das ist auch wichtig.
Der Sexualforscher Tobias Ruland sagt jedoch: viele Paare haben über Jahre hinweg Sex, ohne sich wirklich nahe zu sein. Das geht also auch. Aber erfüllt es den Zweck von Sexualität? Echte, tiefe Intimität entsteht nach Ansicht Rulands dann, wenn sich zwei Menschen gleichzeitig innerste Gefühle und Gedanken ehrlich offenbaren und sich dabei erleben. Dafür brauche es nicht mal Orgasmen oder körperliche Berührungen. Natürlich spielt guter, befriedigender Sex für die meisten Paare eine große Rolle. Aber ohne Vertrautheit, gedanklichen Austausch und Liebe entsteht kaum erfüllende Intimität.
2. Die Reue nach dem schnellen Sex
Er gehört ja schon fast zum guten Ton oder zum normalen Lebenslauf: der One-Night-Stand, je nachdem auch in Form eines Seitensprungs. In Filmen und Fernsehserien wird er als Standard verkauft, für manche Jugendliche scheint er zum Alltag zu gehören.
Eine Studie bestätigt, dass in Westeuropa und den USA etwa die Hälfte der Bevölkerung schon mal einen One-Night-Stand hatte. Allerdings hat der schnelle Sex eine Schattenseite: 35 Prozent der Frauen und 20 Prozent der Männer bereuten das sexuelle Abenteuer. Umgekehrt waren 80 Prozent der Frauen und 43 Prozent der Männer sehr froh darüber, einen One-Night-Stand abgelehnt zu haben. Gründe für die Reue gibt es einige: Obwohl viel von „safer sex“ die Rede ist, können bei intimer Zweisamkeit immer Geschlechtskrankheiten übertragen werden.
Dazu kommt die emotionale Seite: Letztlich nutzen sich Kurzzeit-Sexualpartner gegenseitig für die schnelle Befriedigung aus. Weitere Gründe für die „Reue danach“ sind die Sorge über eine ungelegene Schwangerschaft oder schlicht um den guten Ruf.
3. Welches Wort die Bibel für Sex benutzt
Wenn die Bibel, besonders das Alte Testament, von Sexualität spricht, benutzt sie ein ungewöhnliches Wort: „Erkennen“. Immer wenn ein Paar Geschlechtsverkehr hat, „erkennen sie sich“ in der Sprache der Bibel. Das ist sehr vielsagend, weil es nicht die körperliche Vereinigung in den Vordergrund stellt.
Für die Autoren der Bibel ist Sexualität nicht primär der Geschlechtsakt, sondern die intimste Art, wie sich zwei Menschen verbinden können. Sie „erkennen“ sich, das heißt: sie verbinden sich auf die intimste vorstellbare seelische Art und Weise, sie schauen auf den Grund der Persönlichkeit des anderen. Besonders interessant: auch für die Beziehung zwischen Menschen und Gott verwendet die Bibel dasselbe Wort. Der Grund: Auch im Glauben geht es um eine innige, persönliche Gemeinschaft, so intim wie sonst nur die sexuelle Intimität zwischen Liebespaaren.
4. Oder doch bis zur Ehe warten?
Altmodisch, unrealistisch, spießig: wer sich entscheidet, mit dem „Ersten Mal“ bis zur Ehe zu warten, muss sich viel anhören. Die Einstellung scheint aus der Zeit gefallen. Und warum sollte man? Stammt diese Regel nicht aus einer Zeit, als es eben keine (ausreichende) Verhütung gab, als eine verknöcherte Sexualmoral galt? So denken wohl viele, und so wird es auch oft in den Medien verbreitet. Eine Studie aus den USA legt aber nahe, dass die Geduld sich durchaus auszahlt. Forscher befragten 2000 Personen zwischen 19 und 71 Jahren. Sie waren unterschiedlich lange verheiratet.
Sie beantworteten 300 Fragen, unter anderem zum Zeitpunkt ihres „Ersten Mals“ und wie glücklich und stabil ihre Beziehung sei. Das Resultat: Paare, die mit dem ersten Mal gewartet hatten, empfanden ihre Beziehung als wesentlich stabiler. Sie erlebten ihre Sexualität auch als befriedigender und erfüllender als Paare, die bereits vor der Hochzeit Sex hatten.
5. Sex lässt nach!
Ob es Smartphone-Apps wie „Tinder“ oder die scheinbare Normalität von „One-Night-Stands“ sind – Sex scheint heute allgegenwärtig. Die (jungen) Leute müssten doch mehr Sex als je zuvor haben, oder? Tatsächlich ist es andersherum. Laut einer Studie in den USA haben Paare noch in den Neunzigerjahren deutlich öfter miteinander geschlafen – im Schnitt neun Mal mehr pro Jahr. Bei Ehepaaren ist der Unterschied noch deutlicher, die haben heute 16 Mal weniger Sex als noch vor 20 Jahren.
Woran mag das liegen? Ein möglicher Grund: Medien haben den Körperkontakt abgelöst. Vor allem das Smartphone ist zum intimen Begleiter selbst im Ehebett geworden und kostet Zeit und Konzentration, die dem Liebesspiel fehlt. Ähnlich ist es mit ellenlangen Serien-Sessions, bis die Augen zufallen. Vielleicht hat die vorige Generation aber auch einfach mehr für ihr Sexleben getan und Beziehungen als etwas begriffen, für das man etwas tun muss. Dranbleiben heißt die Devise!
6. Wenn Selbstbefriedigung plötzlich uncool ist
Vor ein paar Jahren sorgte eine etwas andere Jugendbewegung für Schlagzeilen, die sich in den endlosen Weiten des Internets formiert hatte. Die „NoFap“-Bewegung, die sich entschieden gegen Pornokonsum und Selbstbefriedigung aussprach.
Weder Religion noch eine andere Weltanschauung motiviert die mehr als 150.000 ganz normalen jungen (überwiegend) Männer, die sich der Idee anschlossen. Tausende meldeten sich zu Wort und berichteten von den negativen Folgen ihrer Gewohnheiten: Selbstbefriedigung mache einsam, verhindere das Eingehen echter Beziehungen und schade dem Selbstwertgefühl. Umgekehrt schrieben viele seitenlang von ihren Erfolgen, wenn sie wochen-, monate- oder gar jahrelang die Finger von der Masturbation ließen: Sie fühlten sich selbstbewusster, spürten sich selbst und ihre Mitmenschen mehr und erlebten sich als „lebendig und voller Energie“.
Manche berichteten von Erektionsproblemen, die verschwunden seien und erzählten von ihren erfolgreichen Versuchen, eine Frau anzusprechen. Die Zeiten, als man Selbstbefriedigung mit Rückenschmerzen und Kurzsichtigkeit in Verbindung brachte, sind zum Glück vorbei. Harmlos muss das Vergnügen trotzdem nicht sein.
7. Das „Näschen“ für den richtigen Partner
Wen wir attraktiv finden oder nicht – und als möglichen Partner in Betracht ziehen – hängt nun mal nicht nur von den viel beschworenen „inneren Werten“ ab. Jedenfalls nicht, wenn damit nur der Charakter gemeint ist. Jeder weiß: Bei manchen Menschen kribbelt es ganz schnell, bei anderen tut sich gar nichts. Eine große Rolle spielt dabei tatsächlich – der Geruch.
Das Sprichwort „Jemanden gut riechen können“ drückt deshalb eine wichtige Einsicht aus. Wenn Menschen sich kennenlernen, erkennen sie unbewusst über den Körpergeruch des anderen, wie dessen Immunsystem beschaffen ist. Wenn die Nase ihr okay gibt, sind die Chancen hoch, gemeinsam gesunde Kinder zu bekommen. Für die Partnersuche gilt also: immer der Nase nach. Aber bitte nicht nur.
8. Sex kann zerstörerisch sein
Mit Sex verbinden die meisten Menschen etwas Positives. Sexualität hat mit Lust zu tun, kann neues Leben hervorbringen und zwei Menschen innig miteinander verbinden. Aber: gerade weil Sex so machtvoll ist, kann sich seine große Kraft auch negativ auswirken.
Ein eindrückliches Beispiel dafür findet sich bereits im Alten Testament: Dem glanzvollen, erfolgreichen König David (er lebte um das Jahr 1000 vor Christus) stieg seine Macht zu Kopf.
Von seiner Dachterrasse aus sah er seine Nachbarin nackt beim Baden – und fand Gefallen an ihr. Das Problem: er selbst war verheiratet, Bathsebas Ehemann war sogar einer seiner besten Soldaten und gerade im Krieg. Trotzdem: der König schlief mit ihr, sie wurde sogleich schwanger. Es kam noch schlimmer: um seine Tat zu vertuschen, ließ David den Mann Bathsebas dann auch noch töten. Die Folgen: nicht nur zerstörte Beziehungen und ein Leben, das genommen wurde – sondern auch ein bis heute schwer angekratzter Ruf des ansonsten hoch angesehenen König Davids.
9. Pornografie – die größte Epidemie unserer Zeit?
Die Deutschen sind Weltmeister. Leider nicht nur im Fußball. Auch beim Pornoschauen sind sie ganz vorne mit dabei. Weltweit werden pro Sekunde (!) 30.000 Pornoclips angeschaut, das sind 50 GB an Daten. Pro Jahr werden damit alleine im Internet 5 Milliarden Euro umgesetzt.
Und der traurige Anteil Deutschlands an der Geschichte sind 12,4 Prozent. Dabei spricht viel dafür, dass sich mit Pornos niemand einen Gefallen tut. Die Autorin Christina Rammler (Ihr Buch: „Egosex – was Porno mit uns macht“) hat sich mit den Folgen des Pornokonsums beschäftigt. Sie sagt: „Wenn ich Sex im echten Leben habe, meine Gedanken aber voll sind mit Pornodarstellern, verhindert das natürlich, dass ich mich ausschließlich auf mein Gegenüber einlassen kann. Echte Intimität wird letztlich nicht möglich, weil ich mich nur auf mich konzentriere.
Hinzu kommt ein gewisser Druck: Das Liebesspiel soll dann so stattfinden, wie auf dem Bildschirm vorgemacht. Oder man meint, so aussehen zu müssen wie die Pornodarsteller.“ Wer wirklich loskommen will von Pornos, dem rät sie: „Mut, ehrlich zu werden – zu sich selbst, zu anderen und zu Gott. Konkret heißt das: Ich gestehe mir ein, dass ich das nicht mehr will.“ Dann kann man sich auf die Suche machen nach der wahren Ursache des Pornokonsums – denn meistens geht es in Wirklichkeit um emotionale Bedürfnisse.
10. Was wirklich zu gutem Sex führt
Was macht guten Sex aus? Diese Frage beschäftigt sehr viele Menschen. Eine Suche beim Online-Buchhändler Amazon nach Sex-Ratgebern ergibt schlappe 31.337 Ergebnisse. Und ganz bestimmt gibt es ganz viele gute Tipps zu Sextechniken, Massagen und andere gut gemeinte Hinweisen. Sexualforscher und Berater wissen aber: guter Sex beginnt im Kopf. Und hat deshalb vor allem mit Kommunikation zu tun. Dabei kann es auch darum gehen, welche Vorlieben man im Bett so hat. Vor allem geht es aber um eine Beziehung, die von Liebe, Vertrauen und Intimität geprägt ist.
Oder wie es der Hollywood-Schauspieler Tom Cruise formulierte: „Ein spektakuläres Sexleben hast du nur in einer festen Beziehung. Guter Sex ist die Konsequenz einer guten Beziehung, in der die Partner kommunizieren. Sex außerhalb einer Beziehung ist einsam.“ Der beste Sex-Tipp ist also wahrscheinlich: Heiraten!
11. In einem Buch der Bibel geht es hauptsächlich um Sex
Es gibt ein Buch in der Bibel, das schon im Titel äußerst romantisch klingt: das „Hohelied der Liebe“. „Wie schön du bist, meine Freundin, wie schön!“ ruft da ein junger Mann seiner Geliebten zu. Und die entgegnet: „Wie schön bist du, mein Geliebter, wie hold!“ Und es wird noch viel expliziter: „Deine Brüste sind gleich zwei Böcklein, Zwillingen der Gazelle, die auf Lilienauen weiden.“ Oder: „Komm und küss mich, küss mich immer wieder! Ich genieße deine Liebe mehr als den besten Wein!“
Diese Feier der Sexualität traut man der Bibel gar nicht zu, oder? Dabei ist es ein Missverständnis, dass die Heilige Schrift Sex als etwas Schlechtes, Schwieriges oder Verachtenswertes sieht. Spätere Theologen haben das teilweise getan, ja. Aber aus Gottes Sicht gehörte eine erfüllte Sexualität in einer lebenslangen, treuen Verbindung zwischen Mann und Frau immer dazu.
Außerdem ist in der Bibel das Liebesspiel der Verliebten immer auch Sinnbild für die Beziehung Gottes zu seinem Volk. „Wie sich ein Bräutigam freut über die Braut, so wird sich dein Gott über dich freuen.“
12. Wie sich ein Seitensprung verhindern lässt
Gelegenheit macht Liebe? Der Satz stimmt so wohl kaum, denn zum Seitensprung gehört wohl mindestens auch die Bereitschaft, sich darauf einzulassen.
Aber woher kommt sie? Für Untreue kann es eine Reihe von Gründen geben. Es kann die Sehnsucht nach einer Form der „Freiheit“ sein, wenn sich jemand in einer Beziehung eingeengt fühlt. Aber es kann auch der Wunsch nach Bestätigung, nach Selbstvertrauen oder der Reiz des Neuen sein, der zum Seitensprung führt. Und, natürlich auch, sexuelle Unzufriedenheit. Das Blöde: wenn es einmal passiert ist, dann ist der Riß selten zu kitten, das Vertrauen ist weg.
Deshalb gilt: Rechtzeitig auf Warnzeichen achten und miteinander über die Beziehung und eigene Bedürfnisse reden. Denn das beste Mittel gegen einen Seitensprung ist eine zufriedene, erfüllende Beziehung.
13. Warum man beim Sex gerne „rot“ sieht
Ein rotes Kleid bei einer Frau oder ein rotes Hemd bei einem Mann wirken auf das jeweils andere Geschlecht anziehend und wecken Lustgefühle. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Rochester in den USA. Die Forscher haben Männern Bilder von derselben Frau mit roter und andersfarbiger Kleidung gezeigt. Sie fanden die rote Variante erregender.
Die rote Farbe wirke wie ein Aphrodisiakum. Vielleicht ist das ein Grund, warum sexy Unterwäsche auch gerne in Rot gehalten ist. Ein möglicher Grund: Rot steht für Virilität, Stärke, Aggressivität und Dominanz und wirkt deshalb attraktiv. Allerdings: auf die Bewertung von Sympathie und Intelligenz soll die Farbwahl keinen Einfluss haben. Für die Partnerwahl sollte man sich deshalb doch auf andere Kriterien besinnen.