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10 Dinge + 1, die du als Christ besser nicht glauben solltest

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10 Dinge + 1, die du als Christ besser nicht glauben solltest

10 Dinge + 1, die du als Christ besser nicht glauben solltest

GASTBEITRAG VON DAVID BRUNNER. Lesezeit 4 Minuten

Dies ist ein Gastbeitrag von dem Pastor, Autor und Blogger David Brunner. HIER könnt ihr mehr von ihm lesen. Vielen Dank, lieber David!

 

Es gibt vieles, das du als Christ nicht glauben solltest. Ich liste hier nur mal 10 Dinge auf (in Anlehnung an die bekannte Serie „10 Dinge, die Sie nicht tun sollten…“), die mir ganz spontan kommen. Die Reihenfolge ist willkürlich. Und wahrscheinlich müsste es eher „99 Dinge…“ heißen – aber das würde ja kein Mensch lesen.
Und noch etwas: Das hier ist ein Blog. Keine theologische Vorlesung, kein Buch, keine Enzyklopädie und auch keine wissenschaftliche Abhandlung. Was du also erwarten solltest, ist meine ganz subjektive Meinung mit allen Ecken und Kanten.

Bereit? Dann los!

1. Du kannst etwas tun, damit Gott dich mehr liebt

Foto: Unsplash

Ja klar. Das unterschreibst du sofort, was? Aber lebst du auch so? Glaube mir, ich habe schon so manche Christen kennen gelernt, die diesem Satz aus ganzem Herzen zustimmen, aber dann doch meinten, „ich muss aber in der Bibel lesen“ oder „ein Sonntag ohne Gottesdienst geht gar nicht.“
Nicht, dass du mich jetzt falsch verstehst: Ich bin davon überzeugt, dass es wunderbar ist, in der Bibel zu lesen und möchte jeden dazu ermutigen, das zu tun, wie auch sonntags den Gottesdienst zu besuchen. Aber glaubst du im Ernst, dass du Gott damit imponieren könntest?
Solltest du so etwas aus dem Mund eines Pfarrers/Pastors/Predigers (Frauen sind hier natürlich auch gemeint, aber auf Grund der besseren Lesbarkeit verwende ich diese Form) hören, dann frag ihn mal, ob es ihm nicht eher darum geht, dass er mit hohen Besuchszahlen im Gottesdienst prahlen kann.

 

2. Es gibt eine bessere Gemeinde als deine

Foto: Unsplash

Das ist fast so bescheuert wie: „Ich gehe jetzt fremd, denn diese Frau ist viel besser als die, die ich geheiratet habe.“ So ein Quatsch. Jede Gemeinde hat ihre Ecken und Kanten. Das einzige, was hier als Maßstab dienen sollte, ist die Frage, ob die Gemeinde biblisch fundiert lehrt und handelt. Alles andere findest du in anderen Gemeinden auch: Zu wenig Mitarbeiter, zu viel Streit, manchen ist die Tradition scheinbar wichtiger als der Inhalt, die Frage nach der richtigen Taufpraxis und und und. Du findest das überall. Versprochen! Also bleibe deiner Gemeinde treu, diene Gott und den Menschen und mach erst den Abgang, wenn die Lehre und das Handeln nicht (mehr) biblisch fundiert ist. Aber auch erst dann, wenn du es vertrauensvoll mit den Verantwortlichen der Gemeinde besprochen hast und nicht hintenrum geredet hast. Übrigens: Auch das findest du du in allen Gemeinden. Solltest du es noch nicht entdeckt haben, läuft’s grad hintenrum…

 

3. Deine Denomination ist alleine seligmachend

Foto: Unsplash

Die Charismatiker tanzen, die Pfingstler rufen „Halleluja“, die Baptisten taufen erst mal, die Lutheraner studieren und die Quäker schweigen. Die Calvinisten lassen alles Äußere außen vor, die Landeskirchler rationalisieren und die Methodisten suchen die richtige Form. Die Amischen wissen von alledem noch nichts, da sie kein Internet haben. Meine Güte. Vorurteile sind so wahr wie unwahr und genauso verhält es sich mit dem Absolutheitsanspruch deiner Denomination. Welche hat nochmal Jesus ins Leben gerufen? Keine. Richtig. Auch nicht deine. Also entspann dich. Du befindest dich genauso mehr oder weniger in den Fußspuren Jesu wie die anderen auch. Und was hat Jesus in Johannes 17,21 gebetet? Schlag’s mal nach, wenn du fertig bist mit tanzen, rufen, taufen, schweigen, rationalisieren…

 

4. Die Gaben des Heiligen Geistes haben ausgedient

Foto: Pexels

Gibt es ein deutsches Wort, das gesellschaftlich einigermaßen konform geht und dem englischen „Bullshit“ in der Bedeutung in nichts nachkommt? Dann setze es hier bitte ein, falls dir jemand klar machen möchte, dass die Gaben des Heiligen Geistes ausgedient haben und lediglich fur die Zeit der (biblischen) Apostel wirksam waren. Sozusagen Gottes Kraft begrenzt auf Raum und Zeit. Also genau das, was Gott ja genau nicht ist: begrenzt.
Ich weiß sehr wohl, dass das ein heißes Eisen ist. Aber genauso weiß ich auch, dass wir die Gaben des Heiligen Geistes, wie sie im Neuen Testament bezeugt werden (bspw. Römer 12, 1. Korinther 12, Epheser 4), mehr denn je nötig haben, damit die Gemeinde Jesu ihre ganze Schönheit, Dynamik und Kraft entfalten kann.

 

5. Wunder gab es zu biblischen Zeiten, heute aber nicht mehr

Foto: Unsplash

Das ist jetzt etwas doof. Denn es gibt so manche Wunder, von denen ich berichten könnte – wie kann es sie dann heute nicht mehr geben? Und wie verhält es sich mit folgender Aussage in der Bibel: „Denn Jesus Christus ist immer derselbe – gestern, heute und in alle Ewigkeit.“ (Hebräer 13,8; Neue Genfer Übersetzung)? Ich meine, der Jesus, der damals Wunder tat, ist derselbe bis in alle Ewigkeit. Da liegt die Beweislast doch eindeutig auf der Seite, die Wunder heute ablehnt – oder man nimmt die Bibel nicht ernst. Wäre ja durchaus eine Möglichkeit – wenn auch die denkbar schlechteste.

 

6. Die Landeskirche ist böse

Foto: Unsplash

Vor vielen Jahren erzählte ein Theologiestudent, dass er keine Hoffnung mehr für die Landeskirche hat, denn sie ist viel zu sehr durchdrungen von liberaler Theologie, verharrt viel zu sehr in Traditionen und vertraut nicht wirklich der Kraft des auferstandenen Jesus. Zudem gibt sie sich viel zu sehr dem Zeitgeist hin und dadurch geistliche Wahrheiten preis. Dieser Theologiestudent wurde durch den Heiligen Geist und liebevolle Menschen eines besseren belehrt, ist inzwischen mit Leib und Seele Pfarrer in der evangelischen Landeskirche – und du liest gerade seinen Listicle.

Falls du also immer noch glaubst, dass die Landeskirche böse sei, dann schließ sofort diese Seite, leere deinen Browserverlauf und starte deinen Rechner neu – man weiß ja nie, was es anrichten kann, den Blog eines Landeskirchlers zu lesen. Spaß (oder Ernst; das liegt an dir) beiseite. Keine Kirche ist per se böse. Wo Menschen sich auf Jesus Christus als einzigem Weg zum Heil berufen und in der Kraft des Heiligen Geistes Gemeinde bauen, da wächst Gottes Reich hier auf der Erde – sogar in der Landeskirche…

 

7. Es gibt keine Hölle

Foto: Pixabay

Spätestens jetzt wirst du gemerkt haben, dass ich gerne mit Worten herausfordere. Es gibt im Christentum einige Buzz-Words, die für rote Alarmglocken oder Gesichter sorgen. „Hölle“ ist eines davon. Was ich mit „Hölle“ meine? Ein Ort, an dem Gott, von dem es in der Bibel (1. Johannes 4,16) heißt, dass er die Liebe ist, dauerhaft nicht präsent ist. Vielleicht können wir uns ja auf ein Minimum einigen. In unserem Sprachgebrauch kennen wir Ausdrücke wie „jemandem das Leben zur Hölle machen“ oder „die Hölle auf Erden“. Das wirst du wohl nicht bestreiten können, dass es in dieser Weise die Hölle gibt. Aber ich gehe einen Schritt weiter und glaube, dass es die Hölle (übrigens: keine Ahnung, wie es da aussieht; ich will es mir auch nicht vorstellen) auch im Sinne eines ewigen Ortes, an dem Gott nicht ist, gibt und dass nach dem Tod eben nicht alle Menschen bei Gott sein werden. Das macht mich einerseits traurig, weil ich bestimmte Menschen auf jeden Fall in der ewigen Gemeinschaft mit Gott sehen möchte, die mir am Herzen liegen, denen Gott aber nicht am Herzen liegt. Noch nicht… Andererseits vertraue ich aber diesem liebenden Gott, von dem es wieder mal in der Bibel (Johannes 3,16) heißt, dass er seinen einzigen Sohn – nämlich Jesus – hergegeben hat, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen – sondern das ewige Leben haben. Wow. Was für eine coole Verheißung für die, die an ihn glauben.

 

8. Mit deinem Verstand kannst du Gott fassen

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Genau das ist in meinen Augen das Problem der so genannten historisch-kritischen Methode der Bibelauslegung. Doch nicht die Methode alleine, sondern der Umgang mit ihr ist so verwerflich. Wer meint, mit rein wissenschaftlich-rationalem Herangehen das Wirken Gottes ergründen zu können, ist bemitleidenswert und produziert einen Gott, an den ich nicht glauben möchte, da er in ein menschlich-rationales Gedankenkonstrukt passt.

Mark Batterson schreibt in seinem Buch „Lebe gefährlich. Leidenschaftlich Gott nachjagen“ auf Seite 81: Glaube ist nicht logisch. Aber er ist auch nicht unlogisch. Glaube ist theologisch. Er ignoriert nicht die Realität; er fügt nur Gott in die Gleichung mit ein. Und deswegen ist es vollkommen unsinnig zu meinen, Gott alleine rational fassen zu können. Definitiv fassen wir Gott ansatzweise mit dem Verstand. Ansatzweise. Wer mehr erwartet, überfordert sich, wer mehr verspricht, lügt.

 

9. Wer an Jesus glaubt, hat ein einfaches Leben vor sich

Foto: Unsplash

Ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung, wie man auf diesen Gedanken kommen kann. Ich kann zwar nicht die ganze Bibel auswendig (sorry!), aber mir fällt im Moment einfach keine Stelle ein, in der Jesus davon spricht, dass wer an ihn glaubt, in Gesundheit, Wohlstand und Reichtum leben wird bis ans Ende seines Lebens. Dafür fällt mir aber eine ganz andere Stelle ein.

Jesus Christus spricht: „Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird’s erhalten.“ (Markus 8,34-35) Natürlich ist es vollkommen in Ordnung, wenn du Gott um Wohlergehen und Wohlstand bittest. Ob das jedoch die besten Bitten sind, sei mal dahingestellt. Und ob sie sich erfüllen, liegt nicht in deiner Macht. Ein leichtes Leben hat Jesus keinem seiner Nachfolger prophezeit – aber dass er jeden einzelnen Tag bei uns ist und wir mit ihm Wunder erleben.

 

10. Dein Pastor ist ein Superchrist

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Mose tötete einen ägyptischen Aufseher, König David hatte Sex mit einer nicht mit ihm verheirateten Frau, Jakob war gelinde gesagt ein Schlitzohr (ok, er war ein Lügner) und Paulus zunächst ein Christenverfolger.

Elia hatte Depressionen, Jeremia haderte mit Gott und Petrus war nicht frei von Zweifeln. Warum um alles in der Welt sollte ausgerechnet dein Pastor/Pfarrer ein Superchrist sein? Du hast mit Anfechtungen zu kämpfen – dein Pastor auch. Du zweifelst manchmal – dein Pastor auch. Dein geistliches Leben ist mal so, mal so – bei deinem Pastor auch. Du verstehst Gott manchmal nicht – dein Pastor auch nicht.

Du hast nicht auf alle (Glaubens-)Fragen eine Antwort – dein Pastor auch nicht. Hör also auf, in deinem Pastor/Pfarrer einen christlichen Superhelden zu sehen. Er ist ein Mensch wie du auch. Er ist dein Bruder und du kannst für ihn beten wie für jeden anderen auch.

Uns von GoodBuzz ist da doch glatt auch noch ein +1 Punkt eingefallen:)

+ 1. Du kannst etwas tun, damit Gott dich nicht mehr liebt

Foto: Unsplash

Wie oft kommt es dir vor, wenn du Mist gebaut hast, dass Gott jetzt auf dich zornig ist oder dich nicht mehr liebt?
Der Gedanke, dass du dir Gottes Liebe erst erarbeiten musst ist weit verbreitet. Aber es wäre keine Liebe, wenn du sie dir erst erarbeiten oder erkämpfen müsstest. Wenn du nichts dafür tun kannst, dass Gott dich mehr liebt, dann kannst du auch nichts tun, damit er dich weniger liebt.
Sicher ist er über das ein oder andere Verhalten traurig, aber das ändert nichts daran, dass er dich erschaffen hat und dich unendlich liebt.

 

 

HIER geht übrigens zu David Brunners Buch: 10 Dinge, die du besser nicht glauben solltest.

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